Kein Wein in Grein ein satirischer Reisebericht
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Im Jänner 2011
hatte ich geschäftlich in Grein zu tun, zum ersten Mal im Leben. Auf
der Busfahrt von Amstetten nach Grein kommt man am Stift Ardagger,
rechts ein Frühjahrsfoto davon, (und sonst an nichts besonders
erwähnenswertem außer viel Landschaft) vorbei, immerhin ein erhabener Anblick in einer sonst
relativ trostlosen Gegend. Angekommen in Grein an der Donau, von der es
aber gerade durch eine riesige Uferbaustelle getrennt war, erledigte ich
zuerst das Geschäftliche, um mich dann auf einen ausgiebigen
Stadtrundgang zu freuen. Dieser
dauerte dann allerdings kürzer als erwartet.
Abgesehen davon, daß montags um 12:30 anscheinend die gesamte Stadt geschlossen hatte, |
hatten rechtzeitig
vor meiner Ankunft auch mehrere Gasthäuser, eine Fleischerei und die
einzigen öffentlichen Toiletten zugesperrt (also extra wegen mir
hätten sie das nicht müssen). Weitere
Lokale hatten Montagsruhe oder Urlaub (am 24.1.?), sodaß zum
gemütlichen Sitzen nur die sehr schöne aber logischerweise ungeheizte
Kirche und eine Kaffeesiederei "einluden". Auf dem Stadtplatz
davor stand ein steinernen Herr in einer Art Telefonzelle, dieser hatte
sich offenbar bereits mit seinem Schicksal abgefunden. Statt zu
telefonieren starrte er eisig vor sich hin.
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Neben der Kirche hatten die Bewohner anscheinend ein paar gebrauchte Heilige hinter Gittern entsorgt, darinnen gab es u.a. eine Krippe und einen "Kinderbaum" sowie einige schöne Statuen. |
Das älteste Stadttheater Österreichs, ein ehemaliges Rathaus, war natürlich auch bis Mai geschlossen.... |
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Links:
Fotomontage, unten: Original
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Immerhin
funktionierte zumindest das Behindertenklo im Stadtamt und die
Wasserleitung dort lieferte köstliches eiskaltes kristallklares
Naß zum Durstlöschen.
Zum Essen gab es dort allerdings wenig außer vielleicht ein paar Schneehaufen vor der Tür. Nicht einmal ein Glas Wein oder ein paar Käsegreiner (Scherz!) waren erhältlich. |
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Nachdem auch die letzte öffentliche Waage ihren Dienst bereits quittiert hatte (siehe links) mußte ich schließendlich ohne mein aktuelles Gewicht prüfen zu können (gut, mangels Speisenmöglichkeiten konnte sich da kurzfristig ohnehin recht wenig verändert haben) auf dem verschneiten Vorplatz des versperrten Bahnhofs Platz nehmen und auf den Zug nach Linz warten. Dabei konnte ich einige Leute beobachten, die den Abschneider vom Bahnhof über die Gleise nahmen und sich da offensichtlich mit dem Zugfahrplan gut auskannten. Schließendlich kam dann der Zug gut durch ohne jemanden zu überfahren. |